Im Grunde muss ich praktisch alle Grundrisse die ich bekomme - nachbearbeiten
/verbessern (als kostenloser Service für den Eigentümer sowie insbesondere die
Miet- oder Kaufinteressenten).
Alle Grundrisse stammen von Architekten, und kommen aus der Epoche der
Bauplanung, Bauzeichnung, Entwurf, Aufteilung.
Heute stehen die Objekte aber da, und sind wie sie sind, an den Grundrissen
selber gibt es nichts mehr zu planen.
Der Grundriss befindet sich nun in der Epoche der Anwendung, der Nutzung, der
Interessent will sehen, er soll erkennen können, wie ist die Aufteilung der
Wohnung heute.
Ich verbessere die Grundrisse in Bezug auf Überblick Übersichtlichkeit und
Lesbarkeit, der Interessent soll schnell erkennen können, - wie die
Raumaufteilung ist.
Hat die Wohnung evtl. ein Durchgangszimmer ? Wie ist die Aufteilung der
unterschiedlichen Räume.
Einige Grundrisse die ich bekomme, stimmen nicht, weil die Grundrisse aus der
Zeit der Bauplanung stammen, danach die Wohnung oder das Haus aber etwas anders
gebaut wurde, oder aber im Lauf der Jahre nachträglich von innen umgebaut wurde.
Wände wurden z. Bs. entfernt, neu eingezogen, oder verschoben, dann stimmt der
Grundriss nicht. Im Normalfall werden diese dann nicht mehr stimmenden
Grundrisse weitergegeben an Interessenten, weil sich keiner die Mühe macht,
diese zu verändern, man muss sich hier mit Bildverarbeitung am PC auskennen.
Aus Erfahrung weis ich, dass aufmerksame Interessenten mich dann darauf
ansprechen würden, ob es denn sein könne, dass der Grundriss nicht genau stimmen
würde.
Wer wirklich ernstes Interesse hat, wer sich wirklich mit dem Objekt beschäftigt
hat, wer nachgedacht hat, dem fällt dann irgendwann auf, dass da in dem
Grundriss etwas nicht stimmen kann.
Damit die Grundrisse auch etwas bringen - muss ich diese dann (kostenlos für den
Eigentümer) so verändern, dass sie dem Objekt auch tatsächlich entsprechen. (Ist
ja klar irgendwie, was nützt einem der Stadtplan, wenn die Straßen
zwischenzeitlich verschoben wurden).
Ich tue mich da meinerseits sehr leicht damit, denn ich arbeite gerne mit dem
PC, ich kenne mich aus mit Bildverarbeitung, und ich mache das absolut
routiniert.
Meine Grundrissverbesserung ist im Grunde sehr einfach.
Ich nehme die Graustufen
heraus, so dass ich nur noch schwarz und weiß habe, Fehlerpixel nehme ich
manuell aus den Grundrissen heraus, und ich bereinige den Grundriss manuell
Stück für Stück so, dass zum Schluss so wenig wie möglich zu sehen ist, außer
den Wänden. Zum Schluss schreibe ich als Text in die jeweiligen Räume hinein, um
welchen Raum es sich dabei handelt, damit man schnell erkennt, was ist
Wohnzimmer, was ist Schlafzimmer. Dafür ist der Grundriss ja vorhanden.
Manchmal ist eine Wohnung so geschnitten, dass z. Bs. das Kinderzimmer die
gleiche Größe hat wie das Schlafzimmer, oder z. Bs. das Wohnzimmer die fast
gleiche Größe hat wie das Schlafzimmer. Da benenne ich dann im Einzelfall die
Räume einfach als "Raum 1" bis "Raum 3".
Für solche Arbeiten brauche ich ca. 30 Minuten, ich muss nichts einschicken, ich muss auf niemand warten, bis ich von extern den Grundriss zurückbekommen würde, wenn der neue Mieter längst gefunden wurde.
Die Möbel nehme ich meistens aus den ursprünglichen Grundrissen heraus, das
verbessert die Übersichtlichkeit erheblich, - je weniger auf den Grundrissen zu
sehen ist außer den Wänden, umso übersichtlicher sind sie.
Also der gleichen Logik folgend wie die Apple Philosophie "weniger ist mehr",
heraus mit der Komplexität, alles was nicht wirklich gebraucht wird, heraus
nehmen, Einfachheit, Klarheit, Purismus, keine Blümchen, kein Firlefanz, keine
nichtssagenden Zahlen.
Auch wenn fast alle Architekten das anders machen, die Architekten zeichnen
immer die Möbel mit ein, offenbar hilft das den Architekten in der
Planungsphase, ist aber hinterher für die Interessentensuche nicht mehr so
interessant, weil die Mieter ihre eigenen Möbel in der Regel schon haben.
Die Architekten zeichnen das so, wie sie es gelernt haben, für die Planung, die
Interessenten hinterher sind aber zu 99,9 % keine Architekten, und der Laie kann
dann oft mit den professionellen Grundrissen nicht mehr viel mit anfangen.
Ich kenne Wohnungen, die habe ich z. Bs. 3 x im Lauf der Jahre vermietet, und
jeder Mieter hat sich die Wohnung jeweils ganz anders eingerichtet.
Ich kenne aber auch Wohnungen, wo von der Art her, von der Raumaufteilung, z.
Bs. 3 Mieter sich jeweils ziemlich ähnlich eingerichtet haben.
Die Dinge sind halt unterschiedlich. Manche Objekte sind einfach, andere sind
komplex.
Es hilft der Übersichtlichkeit erheblich, wenn in einem Grundriss nur die Wände
und die Fenster zu sehen sind (weniger ergibt einen Mehrwert durch Klarheit und
Transparenz).
Ich schreibe auch gerne die Maße der Wände (wenn ich diese Daten habe) in den
Grundriss hinein, es geht dabei um die Stellflächen für die Möbel.
Diese Maße vermesse ich selber mit einem Leica Laser.
Wände bzw. Räume genau mit Laser vermessen kann ich 3 x schneller, als es jemand
mitschreiben kann. Das vermessen geht erheblich einfacher und schneller, als das
aufschreiben.
Der Sinn eines Grundrisses ist ganz einfach, der Grundriss ist quasi der
Stadtplan der Wohnung, man sieht die Anordnung den Schnitt der Wohnung, und
danach kann man /Denken /Planen /Überlegen.
Wenn kein Grundriss vorhanden ist, dann zeichne ich einen auf die Schnelle mit
der Hand auf einem weißen Blatt Papier, es geht vorrangig und schnell darum, auf
einen Blick zu erkennen, wie ist die Wohnung geschnitten, so etwas ist erheblich
hilfreicher als wenn gar nichts vorhanden ist.
Wenn ich die Zeit dazu habe, und die Muße, und die Wohnung ist nicht zu
zerklüftet, dann kann ich auch mit Excel einen richtigen Grundriss erstellen,
wenn gar nichts vorhanden ist. Das kostet dann aber etwas Zeit und Muße für
mich.
Natürlich kann man meine veränderten Grundrisse auch immer noch besser machen, -
man kann alles besser machen, aber letztlich mietet oder kauft kein neuer
Bewohner ein Objekt nur wegen dem Grundriss,
der Grundriss ist auch nur ein Hilfsmittel, und für mich sollte das einfach und schnell überschaubar sein,
ich erstelle keine Diplomarbeiten in Architektur.
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